Aktivismus
„Großdemo“ von „NRW Erwacht“ in Köln

„Großdemo“ von „NRW Erwacht“ in Köln

Am 1. Juli dieses Jahres fand am Heumarkt in Köln eine Demonstration des Rechtsbündnisses „NRW Erwacht“ statt. Dieses Bündnis besteht größtenteils aus Gruppierungen von Querdenkern und Rechtsextremisten, darunter Impfgegner, Pandemieleugner und Nazis.

Proteste gegen „NRW Erwacht“ in Köln (1. Juli 2023)

Die Demonstranten von „NRW Erwacht“ hatten verschiedene Anliegen, gegen die sie protestierten. Sie richteten ihren „Unmut“ gegen die NATO, die WHO und die Europäische Union. Darüber hinaus forderten sie Verhandlungen mit Putin und ein sofortiges Kriegsende. Sie „kritisierten“ auch die Medien und warfen ihnen vor, nicht neutral zu berichten, da sie angeblich „gekauft“ seien. Zusätzlich dazu protestierten die Rechtsextremisten und Querdenker gegen die „Altparteien“ und forderten einen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union, den sogenannten „Dexit“, sowie ein Ende ihrer Vorstellung einer „Linksgrünen Diktatur“. Unter ihren Kernthemen befand sich auch das kommende Selbstbestimmungsgesetz (SBGG), das noch in diesem Jahr in Kraft treten sollte, um trans- und intergeschlechtlichen Menschen mehr Selbstbestimmung zu ermöglichen, sowie die Abschaffung des veralteten Transsexuellengesetzes (TSG).

Im Verlauf der Demonstration bildete sich am Rande des Heumarkts ein Gegenprotest, bei dem Lautsprecher und Transparente aufgestellt wurden. Einige Teilnehmer von „NRW Erwacht“ waren bereits vor Ort, darunter Sven B. von den Corona Rebellen aus Düsseldorf und Michael Schele, der ein T-Shirt mit der Aufschrift „IMPF-FREI Gesunder Demokrat“ trug. Kevin G., ein bekannter Streamer rechtsextremer Veranstaltungen in Köln, filmte den Gegenprotest. Währenddessen hielten die Demonstranten von „NRW Erwacht“ Banner in Richtung des Gegenprotests.

„NRW Erwacht“ Demonstranten am Kölner Hbf (hinter der Polizei)

Nach einer inszenierten Klatschperformance, bei der der Gegenprotest im Hintergrund gut zu hören war, folgten Redebeiträge, unter anderem von einem Reichsbürger namens Master Spitter. Bildtafeln mit einem QR-Code wurden am Rand des Heumarkts aufgestellt, der zu einem Telegram-Kanal führte, der diese und andere „Friedensdemos“ unterstützte.

Während des Demozugs von „NRW Erwacht“ kam es zu Diskussionen mit dem am Rande stehenden Gegenprotest. Die Parolen dieses lauten Blocks richteten sich gegen die NATO und die Grünen. Der Demozug zog über die Ringe in Köln, begleitet von vereinzeltem Gegenprotest in den Seitenstraßen.

Schließlich erreichte die Demonstration den Rudolphplatz, wo der Anmelder gegen die GEZ und bezahlte Medien wetterte. Die Parolen dieses Blocks richteten sich auch gegen die Grünen. Weiter zog der Demozug von „NRW Erwacht“ zum WDR in Köln. Dort wurde eine neutrale Berichterstattung gefordert, während gleichzeitig betont wurde, dass der WDR nicht mehr benötigt werde, da es angeblich genügend „alternative Medien“ gebe. Die Redebeiträge fanden am Rande des Hauptbahnhofs statt, da der zuvor vereinbarte Versammlungsort direkt vor dem Hauptbahnhof von der Antifa blockiert wurde.

Es gab auch eine Zwischenepisode, als der Demozug für eine längere Zeit in der Unterführung Marzellenstraße stand und die Polizei eine Lärmmessung durchführte. Dies könnte möglicherweise ein Nachspiel haben.

Schließlich kehrten die rund 280 Teilnehmer von „NRW Erwacht“ zum Heumarkt zurück, und somit endete die Demonstration in Köln.